Brech-Durchfall

  1. Bei einer akuten Magen-Darm-Erkrankung richtet sich die Behandlung nach den Hauptsymptomen (Erbrechen oder Durchfall). Medikamente sind in der Regel nicht notwendig.
  2. Beginnt ein Erbrechen, ist als erstes dafür zu sorgen, dass der Magen entlastet wird. Ein- bis zu dreimaliges Erbrechen ist als Entgiftung zu werten. Häufigeres Erbrechen erfordert unbedingt eine absolute Nahrungs- und Flüssigkeitspause von 4 Stunden.
  3. Wenn kein Erbrechen mehr stattfindet, weitere 4 Std alle 10 min 2 Teelöffel Tee geben.
  4. Nach insgesamt 8 Stunden darf wieder etwas zu essen und auch größere Mengen zu trinken gegeben werden.
  5. Kommt das Erbrechen trotz dieser Maßnahme nicht zum Stillstand, kann 1 Vomex A Zäpfchen gegeben werden. Ein sogenanntes Acetonämisches Erbrechen kann man hiermit nicht unterbrechen. Hier hilft entweder der Schwenkeinlauf (durchführbar, siehe unten, etwa ab dem 4. Geburtstag) oder die Infusion im Krankenhaus.
  6. Bei der Nahrungszufuhr kein Saft, Milch und Milchprodukte, Gebratenes, Frittiertes, Eiskaltes
  7. Flüssigkeitszufuhr muss so groß sein, dass innerhalb von 24 Stunden die Blase noch 3 x reichlich entleert wird.
  8. Bei beginnenden Durchfall hört meistens das Erbrechen auf. Dann muss auf stopfende Kost geachtet werden.
  9. Die Diät solange durchführen, bis der Stuhlgang einen ganzen Tag lang wieder normal ist.
  10. homöopatische Arzneien: Acidum nitricum, Aloe, Arsenicum album, Chamomilla, Ipecacuana, Mercurius, Veratrum album

Diät: Muttermilch, Karotte, Kartoffel, Banane, (geriebener) Apfel, Reisschleim (zu kaufen in jedem Supermarkt), Toast, Zwieback, altes Brötchen, Haferflocken mit Wasser gekocht.

Bei älteren Kindern: auch mal Coca Cola, bei Säuglingen und Kleinkindern besteht Austrocknungsgefahr, deshalb bitte beim Arzt melden.

Beschreibung des Schwenkeinlaufes

  • Hierzu ist notwendig ein Einlaufgefäß mit Irrigator (immer Sanitätsbedarf, selten in Apotheken vorrätig) und ein Mineralstoffpräparat (z.B. Oralpädon).
  • Das Gefäß wird gefüllt mit handwarmem Leitungswasser in dem ein Beutel des Mineralstoffgemisches aufgelöst ist. Die Wassermenge richtet sich nach dem Alter des Kindes 5 - 7 Jahre 200 ml, 8 - 11 Jahre 300 ml, 12 - 14 Jahre 500 ml, Jugendliche und Erwachsene bis 1000 ml.
  • Der Patient legt sich auf die Seite, der Irrigator wird vorsichtig in den Anus eingeführt - weit genug.
  • Das Gefäß wird etwa 75 cm über das Bettniveau angehoben.
  • Die peristaltische Welle zieht sich nach gut zwei Minuten die Flüssigkeit in den Darm hinein. Der Irrigator wird entfernt.
  • Der Patient soll die Flüssigkeit möglichst für 10 min im Darm behalten. Auf dem WC wird dann entweder viel stinkende Flüssigkeit entleert oder der ausgetrocknete Darm hat die gesamte Flüssigkeit aufgesogen. Dieser Vorgang ist mehrmals am Tag wiederholbar.